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Er, sie, es
Pro Jahr kommen in der Schweiz 40 Kinder zur Welt, deren Geschlecht nicht eindeutig ist. Früher legte man Intersexuelle gleich unters Messer. Heute kämpfen Betroffene gegen die Verstümmelung.
«Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Mädchen!», sagt die Hebamme. Die Eltern sehen sich verwirrt an. Ihnen war gesagt worden, es werde ein Bub. Die Hebamme nimmt den Säugling erneut auf und murmelt, das müsse sich die Ärztin genauer anschauen. Die Mutter weiss nicht, ob sie weinen oder lachen soll, sich fürchten oder freuen.
Plötzlich stehen drei Leute um Irina und ihren Mann Benjamin Keller*. «Ihr Kind sieht aus wie ein Mädchen», sagt die Ärztin, «aber es hat keine Scheide.»
Beobachter, 28.09.2012
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